Sonntag, Juli 30, 2006

3. Etappe: Hospental (CH) - Brig (CH) 83,53 km

Die Daten zur Etappe:

Fahrzeit:
4:24:59 - avg. 18,9 km/h - max. 56,9 km/h
Wetter:
min. 18°C - max. 40°C, viel Sonne, aber auf den letzten 40 Kilometern sehr starken Gegenwind

Höhe:
am Start: 1.444 m - im Ziel: 649 m
Höhenmeter:
1.043 m hoch - 1.803 m runter - max. 2.436 m (Furkapass)
Steigung/Gefälle: avg. 7%/6% - max. 14%/13%

Der Tag: Die Nacht war unruhig. 12er-Zimmer in der beschaulichen Jugendherberge in Hospental. Wir haben uns den Luxus gegönnt und bis 8 gepennt, als Einzige. Aufstehen, Frühstücken, fertig machen und los.
Nur drei Kilometer nach dem Start wartete in Realp der Auftakt hoch zum Furkapass: 936 Höhenmeter auf 13 Kilometern - das sind im Schnitt 7,2% Steigung! Karsten ist gut drauf, hat den Vortag gut überstanden. Ich musste abreißen lassen um das Ziel noch zu erreichen. Total nervig: da radelt man umweltfreundlich per Velo den Pass hoch und ununterbrochen heizen die Motorrad-Arschlöcher (heißt hier Töff) in einem Affenzahn eng an dir vorbei. Doch es wurde noch besser. Bus trifft auf entgegenkommendes Wohnmobil - Stau bergauf. Ich lehne ander Steinwand, um nicht aus den Klickpedalen zu müssen und warte bis es weiter geht. Ein Schweizer steckt seinen Kopf aus dem Schiebedach seines Ford Mondeo und bringt den Spruch des Tages: "Hey, du hast was verloren..........dein Tempo!" Ach so, Danke! Das Wohnmobil fährt dann endlich doch noch weiter. Karsten ist inzwischen außer Sichtweite, treffe ihn erst oben wieder. Er hatte schon eine halbe Stunde das Panorama genossen. Schnee inklusive.
Dann hinab ins Tal (Wallis). Super viel Verkehr, aber traumhafte Strecke. Die große Mittagspause findet heute im schon klischeehaft alpenmäßigen Oberwald statt. Beim pinkeln am Busch wurden wir dann von einem Schweizer-Oldie-Korinthenkacker gestellt. "He! Hier nicht pinkeln, da nicht pausieren. Ist doch alles Privatbesitz hier!" Er verabschiedet sich mit einem ernst gemeinten "Sauhund" in meine Richtung. Nett hier.
Egal, weiter gehts. Immer an der Rhone entlang auf der leider viel zu stark befahrenen Straße. Total entnervt machen wir Station in Brig, Sporthotel Olympica. Hört sich ja vielversprechend an. Allerdings erlaubt unser Budget kein Hotelzimmer, so müssen wir mit dem "Massenlager" vorlieb nehmen. Schlanke 64 CHF mit Frühstück. Kein schlechter Preis für ein riesiges Zimmer mit 20 Doppelstockbetten. Glück im Unglück. Wir sind die einzigen Gäste. Kein Mensch hier. Warum auch? Wir sind mitten im Industriegeniet. So haben wir freie Bettwahl - perfekt.
Moment da war noch was. Ach ja Abendessen. Nach kurzem Check der Karte des hoteleigenen Restaurants wird schnell klar: No way. Spaghetti Napoli ab 18 CHF.
Also nach der Dusche auf die Suche nach unserer Preiskategorie gemacht. Aber wie erwähnt, wir sind mitten im Industriegebiet. Die Hoffnung auf nen Chinesen oder zumindest ne Dönerbude müssen wir schnell begraben. Wohl oder übel gehts zu McD. Zweimal Big Mac Maxi Menu + 2x Hamburger = 32 CHF - Nein! Egal, gegessen aber natürlich nicht satt. Auf der Suche nach nem Nachtisch gehts in die Tanke. Dann der Schock. Hier gibts Hörnli-Salsat für 2,25. Mit dem Gefühl irgendwie alles falsch gemach zu haben setzen wir auf Bewährtes. Für mich ein Snickers, Karsten entscheidet sich für ein Mars. Vielleicht hilfts gegen die nicht mehr zu verleugnenden Verdauungs-Probleme aufgrund des übermäßigen Kohlehydrat-Konsums. (Lecker Knusperone!)
Doch es ist nicht alles so trostlos wie es uns das nicht ganz so idyllische Brig vermitteln möchte. Morgen gehts nach Chamonix ins geliebte Frankreich! Gute Nacht.

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