Donnerstag, August 02, 2007

D-Tour Etappe III: Bensheim - Hochspeyer

Länge: 87.36 km
Fahrtzeit: 4:15:58 h, Durchschnitt: 20.4 km/h
Maximales Tempo: 77.8 km/h
Wetter: 15°C (Regen) - 30°C (Sonne in Derkem), Gegenwind aus südsüdwest
Höhenmeter: 544 m (hoch), 336 m (runter)
Steigung: durschnittlich 5 % (hoch), 5 % (runter), maximal: 11 % (hoch), 11 % (runter)


Nach einer steinschweren Nacht (begünstigt durch 1.5 L Krombacher Pils und 7 kg Grillgut) in unserem Pumakäfig ging es auch am dritten Tag der Tour wieder auf die gut gefetteten Sättel unserer Rennräder. Und auch wenn sich der eine oder andere sorgenvolle Blick gen Himmel wendete, grinsten Sebi und KK noch am Start um die Wette:

Sebi (links) noch etwas verschlafen wie Heiopei, Karsten in gut geübter Radfahrerpose

Doch bereits nach wenigen Metern sollte sich der Unmut etwas steigern: eine hintertückisch-schlechte Radwegausschilderung sorgte dafür, dass unsere Helden ca. 7 Kilometer auf Schotterstein-Wegen zwischen Bensheim und Womps zurücklegen mussten, in ständiger Sorge um den Reifendruck.

Nachdem auch diese Passage beendet wurde, drängte sich direkt der nächste Feind des ambitionierten Radlers auf: GEGENWIND! Und nichts für ungut, kurz vor der Wormser Ortsdurchfahrt zog sich Sebi noch einen klassichen Platten zu, in dem er himalayagrosse Schottersteine auf dem gut asphaltierten Radweg übersah und -rollte (Puffpäng heisst es da in der Comicsprache).

Da Karsten "Bundesstrasse" Köhler vor lauter Freude über den guten Untergrund bereits ca. 40 Kilometer Vorsprung hatte, ward Sebi gezwungen, in Mac-Gyver-Manier den Schlauch des Hinterrads zu wechseln (mit selbstabgebissenen Fussnägeln als Mantelheber und mundgepumpt).

Anschliessend verköstigte man sich am legendären Wormser Fischmarkt mit leckerem Heringsbrötchen. Ein kurzer Rundumblick während dieses Festschmauses auf dem Wormers Neumarkt bestätigte allerdings alle Befürchtungen - optisch konnte Worms nicht das halten, was die Nibelungen-Festspiele verprachen...

Nach der Rheinüberquerung (streng genommen war dies bereits VOR dem Mittagsmahl) zeigte sich die Pfalz nicht von ihrer sonst so gepriesenen sunnigen Seide - und weiter ward es gegenwindig. Und kurz vor Grünstadt kam es dann noch dicker als Julian - ein satter Sommerschauer zwang uns zur nächsten Pause, zum Glück kam ein Busshäuschen daher. Da uns der Busfahrer dezent ignorierte, warteten wir das Ende des Schauers ab, um den Weg in Richtung Bad Dürkheim fortzusetzen.

Hinter Grünstadt wechselten wir dann auf die Weinstrasse, und gemäss des Strassennamens waren wir ob des Gegenwinds und der fehlenden Sonne den Tränen nahe.

Dennoch galt als Devise weiter "Kette rechts", so dass wir bis Bad Dürkheim durchknallten (sofern man bei 25 km/h von knallen reden kann).

In Derkem flüchteten wir uns vor dem wieder einsetzenden Regen in den nächstgelegenen Edeka, wo sich zahlreiche kulinarische Leckerbissen in unserem Einkaufskorb wiederfanden. Um es kurz zu machen:

880 g Münchener Kartoffelsalat (Homann), Note: 3-
400 g italienischer Nudelsalat (Homann), glatte 2
2 Brezeln (Bäckereri Nudeldorf), unbewertet, aber lecker
100 g Ritter Sport Dunkle Vollmilch, solide 2
160 g Griesspudding (Landliebe), 1-, anderntags auf 2+ korrigiert
500 (naja, 350) mL Caffreddo von Schwälbchen (mit 80 mg Koffein/Becher!), 1+, aber NICHT STANDFEST!

Nach kurzem Mittagsschlaf am malerischen Kopfbahnhof Bad Dürkheim ging es auf die letzten 25 Kilometer gen Jugendherberge Hochspeyer. Vom feeling her alpin, da links und rechts die 2000er der Pfalz auf uns herablachten, während wir inmitten eines schönen Tals die B37 in Richtung K'lautern fuhren.
Doch anstatt einer trockenen Steigung überraschte uns ein feuchter Sommerregen, der Erinnerungen an Tokio Hotels Monsun wachwerden liess. Da aber die restliche Strecke bergig, aber übersichtlich erschien, entschlossen wir uns, dem Regen zu trotzen und weiterzustrampeln.

So ereichten wir pitschepatschenass die Jugendherberge in Hochspeyer und somit das Ziel, wo uns direkt die eigens angereiste Massage-Gruppe Oberpfalz unter ihre Fittiche nahm und jegliche Müdig- und Feuchtigkeit aus unseren Beinen herausprügelte...

Zur DJH Hochspeyer: etwas bider, aber grundsolide, da grosses Zweierzimmer und Jugi-Shop (1A - der dort erworbene Föhn Marke "dryer and styler" sollte uns am nächsten Tag den feuchten Ar*** retten).

Kulinarisch allerdings setzte die DJH keine neuen Standards - getreu dem Motto "Heute bleibt die Küche kalt, mir sin im Pälzer Wald" gab es ein raffiniertes Menü:


Während des Abendmahls begenete uns dann auch in den Erzählungen der im Nachbarraum angesiedelten Jugendgruppe folgender Pfälzer Superheld:

"Wägschd-wie-ich"-Man

Leider ward er nicht gesehen, aber man hörte noch einiges über ihn..

Nach dem deftig-salzigen Abendschmaus galt es danach, den Flüssigkeitshaushalt wieder aufzuladen:
Sebi spiegelverkehrt: Ist er schon so besoffen, dass er mit RECHTS nach dem Weizen greift?

Bricko ganz stilecht: Radler aus der Pulle!

Aufgrund der relativ kurzen, aber knackigen Etappe blieb noch ein bisschen Restenergie, die sich im Freizeitpark der Jugendherberge ausleben liess...


So ging es wiedereinmal in einem leicht muffigen Schlafgemach zu Bette, in der Hoffnung dass uns erstens die Sonne am nächsten Morgen anlacht und zweitens wenigstens ein Rudimentarium an Radklamotten wieder trocken sein wird.

Achja, Matthäus ist urspontan - Übernachtung in Koblenz ist geritzt -> Bombe

Holleridudödeldie!

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