Sonntag, März 13, 2011

Trainingslager Tag 7

Optimal. Wie bestellt scheint die Sonne am letzten Tag von morgens bis abends. So heißt es nach dem Frühstück "Koffer packen" und alles Reisefertig zu machen. Bis auf Rad und Dress ist alles verstaut bevor es auf die Runde geht. Markus R und W sind dabei. Vom Hotel gehts gemütlich in Richtung Soller, der erstmals vin der Südwestseite gefahren wird und danach nehmen wir den Puig Major in Angriff. Die Temperaturen sind perfekt und die Landschaft strahlt in sattem Grün. So kurbelt es sich angenehm und die knappe Stunde Auffahrt wird zur Sightseeing-Tour.

An der Gabelung nach Sa Calobra verabschiedet sich Markus R, der noch 2 Tage bleibt. Zu zweit nehmen wir die Abfahrt nach Inca, um dann mit teils heftigem Gegenwind bis zurück zum Hotel "belohnt" zu werden. Es war erneut eine wunderschöne Runde, die den gewonnenen Eindruck vom 17. Bundesland bestätigt: Ein Paradies für Rennradler.
Eine Dusche und 2 San Miguel Alkoholfrei später mache ich mich auf den Weg zum Flughafen. In Deutschland erwarten mich 9 Grad und Nieselregen - Oh nein!
Die Fakten zu Tag 7:
146,6 km - 2.154 Hm - Fahrzeit 5:35 - 26,26 avg.


Hoch zum Puig

Samstag, März 12, 2011

Unfreiwilliger Ruhetag

Die Wettermenschen sollen Recht behalten. Regen und kühle 12 Grad sorgen für den zweiten, diesmal unfreiwilig eingelegten, Ruhetag. Doch Füße hochlegen macht nicht dauerhaft glücklich und so fahre ich mit Markus W. im Bus nach Palma um das Trainingslager mit ein bisschen Sightseeing aufzulockern. Eine sehenswerte Stadt - dies lässt sich auch unter dem wetterbedingt leicht getrübten Eindruck sagen.
Morgen ist der letzte Tag auf der Insel. Ich bin ja mit wenig zufrieden, also wünsche ich mir einfach nonstop Sonnenschein für den SONNtag.

Freitag, März 11, 2011

Ruhetag

Nichtstun kann so schön sein. Nach der spontanen Königsetappe vom Vortag ist der heutige Ruhetag redlich verdient. Das Frühstück nehme ich wie gewohnt mit und während sich die Kollegen in die Radlermontur zwängen, begebe ich mich zur Promenade und lasse mal die unzähligen Radler auf mich wirken, die hier morgens um 10 vorbeirauschen. Wäre ich prinzipiell nicht auch einer von ihnen, wäre ich zurecht genervt, denn Rücksicht nehmen ist hier nicht wirklich die Devise. Wer nicht selbst auf seinem Renner sitzt, hat am Ballermann morgens im März nicht viel zu wollen. Die Insel ist fest in Radfahrerhand.

Donnerstag, März 10, 2011

Trainingslager Tag 4 - Coca Cola is it!

Eigentlich ist heute Ruhetag. Aber der berechtigte Hinweis von Markus W. auf die leider schlechte Wetterprognose für die kommenden Tage stimmt mich um. Für meinen Geburtstag sind (wie könnte es anders sein) 10 Sonnenstunden vorausgesagt. Das sollte doch genutzt werden.
So starten Markus, Markus, Stän, Robert und ich um 10 Uhr auf die so nicht geplante Königsetappe der Woche.
Robert ist als erster weg. Die Einstellung von Markus Ws Umwerfer dauert ihm zu lange so machte er sich kurzerhand selbst auf die Runde. Der Abgang vom Markus R nach einer Stunde ist hingegen geplant. Er setzt seinen Ruhetag um und fährt nur 2 Stündchen die Beine locker. Somit macht sich das Trio Stän, Markus W und ich auf den Weg nach Inca um den Puig Major von der Rückseite kommend zu erklimmen. Markus' Überredungskünsten verdanke ich, dass spontan auch die atemberaubende Abfahrt (und damit zwangsläufige Auffahrt) nach/von Sa Calobra im Roadbook steht. Da der Rückweg zwangsläufig auch noch über den Col de Soller führt nähern wir uns gefährlich der 3.000 Höhenmeter-Marke. Ich dachte heute sei Ruhetag...
Egal, die wirklich unglaubliche Landschaft macht einiges wieder wett. Allerdings merke ich nach der Abfahrt vom Puig, dass die letzten drei Tage nicht spurlos an mir vorüber gegangen sind. Nachdem Stän sich keine Kaffeepause in Sa Calobra gegönnt hat, sind wir nun nur noch zu zweit. Ich greife in meine Trikottasche und trinke vor dem Anstieg zum Soller meine eiserne Reserve - eine Dose Cola. Die Brause zündet sofort. Mit viel Druck fahre ich den Soller wesentlich schneller als 2 Tage zuvor und auch die restlichen 35 Kilometer bis zum Hotel habe ich den Tiger im Tank. Markus hängt sich dankbar hinten rein und ich bin im Temporausch. Der Tacho zeigt bis zum Schluss immer Geschwindigkeiten jenseits der 35 an und ich könnte noch eine Weile so weitermachen. Keine Ahnung was in dieser Dose wirklich drin war.
Zusammenfassend war es ein super Tag auf dem Rad mit viel Kletterei und vielleicht einer der schönsten Strecken der Insel.
Die Fakten zu Tag 4:
174,53 km - 2.855 Hm - Fahrzeit 7:03 h - 24,76 avg.

Bilder Tag 4





Mittwoch, März 09, 2011

Trainingslager Tag 3 - Der doppelte Ete

Am dritten Tag fahren wir erstmals zu viert los. Das Ziel: Auf den San Salvador. Es ist extrem windig und so schnappen wir uns eine der zahlreichen Radsportgruppen und klemmen und hinten rein. Kurz vor Badia Gran winkt uns Ete Zabel zu. Damit ist er eine löbliche Ausnahme, denn die extrem coolen und ambitionierten Rennradler hier haben das nicht nötig. Die sind einfach zu cool. Insofern haben wir auch keine moralischen Bedenken uns bei genau so einer 12er Gruppe ranzuzecken und nicht einmal im Wind zu fahren. Der böige Seitenwind reicht völlig aus um genügend Kurbeln zu müssen. Selbst ganz hinten bewegt sich mein Puls permanent jenseits der 140 um dran zu bleiben.
In der Nähe von Campos kommt uns schon wieder Ete Zabel freundlich grüßend entgegen. Alle fragen sich, wie er so schnell dahinkommt. Das ist wohl der feine Unterschied zwischen einem Exprofi und den Amateuren...
Den Salvador wollen Stän, Robert und Markus dreimal bezwingen, ich begnüge mich mit einer doppelten Auffahrt. Landschaftlich ist wieder einiges geboten. Auf engstem Raum überrascht die Insel mit extrem abwechslungsreicher Vegetation. Der Aufstieg ist gesäumt von vielen blühenden Blumen und Mandelbäumen. Je höher man kommt werden diese natürlich weniger, dafür trifft man auch hier radelnde Prominenz. Wie Markus erklärt hat uns der erste deutsche Epo-Fall soeben überholt - ok ich gebe es zu, eher zweifelhafter Ruhm.
Der Rückweg ist wieder sonnig was auch nötig ist, denn auf dem San Salvador war es spürbar frostig. Heimwärts werden wir von einer Radweg-Autobahn verwöhnt. Griff am Unterlenker und Kette rechts - Vollgas.
Die Fakten zu Tag 3:
157,38 km - 1.722 Hm - Fahrzeit 5:29 h - 28,70 avg.

Bilder Tag 3




Dienstag, März 08, 2011

Trainingslager Tag 2 - Badetag, aber nicht für alle...

Der zweite Tag hält für Markus und mich eine Runde mit den Jungs vom RSV Euskirchen bereit. Unsere beiden anderen Mitfahrer Robert Müller und Sebastian "Stän" Stenschke haben Ruhetag.
Unter dem Patron Rainer Ernst macht sich die bunte Mischung auf in die Berge um als Tagesziel den Soller zu bewingen. In entspannter Plauderathmosphäre rollen wir aus der Stadt und fahren durch kleine Dörfer entlang schönster, wenig befahrener Straßen. Da macht sich Rainers Erfahrung von über 15 Jahren Training auf der Insel bezahlt - der Mann kennt alle Wege. Erst in Deia sorgt eine temporäre Straßensprerrung für ein kurze Zwangspause. Diese wird kurzerhand stilecht für eine Kaffeepause genutzt. Cafe con Leche in der Sonne - es könnte uns schlechter gehen...
Nach einem Abstecher nach Port de Soller um den Hafen zu betrachten, geht es zum Soller. Gut 500 Höhenmeter warten auf die Gruppe, die sofort am Fuß des Bergs gesprengt wird. Vier der Euskirchener haben ein Rennen ausgemacht. Der letzt am Col muss abends in den klirrend kalten Hotelpool. Ich halte mich aus allem raus und fahre zügig in meinem Rhythmus - einige Kehren unter mir entdecke ich das Gruppetto um den Patron. Kurz bevor ich den Col erreiche sehe ich noch die vier Heißsporne um den Sieg sprinten. Erstaunlicherweise muss der 53 kg Bergfloh Florian in den Pool. Markus Weiß hat mit seinen 41 Jahren die Jungs in die Schranken gewiesen.
Sobald auch das Gruppetto den Col erreicht hat, nehmen wir gemeinsam den Weg gen Palma in Angriff. Schön wars, abwechslungsreich und trocken - perfekt.
Die Fakten zu Tag 2:
138.22 km - 1.888 Hm - Fahrzeit 5:10 h - 26,71 avg.

Bilder Tag 2


Montag, März 07, 2011

Trainingslager Tag 1 - Feilschen auf Spanisch

Nun also eine Premiere bei den bobs. Erstmals gibt's den vollen Service - Live-Berichterstattung aus dem Trainingslager auf Mallorca. Gehen wir chronologisch vor...

Tag 1, Montag, den 7. März 2011 - Anreisetag.

Als bekannt schlechter Flieger habe ich den Flug ganz entspannt verkraftet. Permanente Ablenkung bot das kettenrauchende Pärchen aus Wanne gleich neben mir. Mit bekannter Kohlenpott-Herzlichkeit werde ich um kurz vor sechs Uhr in Reihe 11 des Air Berling-Fliegers begrüßt. Soweit so gut, nur der Aschenbecher-Geruch aus sämtlichen Poren und Fasern stört. Als Mister-Schnuppes dann leider schnarcht ist es mit der Ruhe vorbei.
Pünktlich um 8:45 gelandet, habe ich nun alle Zeit der Welt. Teilzeit-bob Markus trifft eine halbe Stunde später mit dem Flieger aus Frankfurt ein. Da isser auch schon. Mit Sack und Pack nähern wir uns dem Taxistand. Schnell wird uns klar, dass nur ein Behindertenfahrzeug für uns in Frage kommt, da sonst nicht alles passt. Im Glauben mit der Spanierin hinter dem Steuer um den Fahrpreis feilschen zu können, macht sie uns schnell klar, dass sie hier die Regeln bestimmt. Ohne genau zu wissen wo genau unser Hotel liegt, kennt sie schon den Preis - 27 Euro. Das Taxameter sagt am Ziel 22. Darauf angesprochen lassen ihre Englisch-/ Deutsch-Kenntnisse unerklärlicherweise rapide nach. Irgendwelche Gebühren, tralala, usw. Egal, da wir doch recht übermüdet sind, sparen wir uns Weiteres und lassen es gut sein. Die spanische Frühlingssonne und der Meerblick stimmen uns milde.
Jetzt heißt es ankommen, Räder zusammenschrauben und das Zimmer beziehen. Dann gehts gegen 13 Uhr los und meine Laufräder spüren erstmals spanischen Asphalt, der, wie ich später noch erfahre, so seine Tücken hat. Von S'Arenal rollen wir gemütlich über die Terrassenstraße raus bis Llucmajor um von dort auf der/die/das Randa zu fahren - keine Ahnung welcher Artikel hier angebracht wäre. Die herrliche Straße, schön geschwungene Kurven und Temperaturen von bis zu 20 Grad machen Lust auf mehr. Nach der Kletterpartie fahren wir in Richtung Meer um an der Küste entlang den Rückweg anzutreten.
Die Fakten zu Tag 1:
101,39 km - 900 Hm - Fahrzeit 4:00:39 h - 25,24 avg.

Bilder Tag 1