Lagebericht aus den Staaten - Karsten ist mit Kollege Billy in Colorado, und dies ist eindeutig ein Zentrum des amerikanischen Outdoorsports. Leider bestehen mangels Rädern die Velokontakte vor Allem aus Besuchen in Radläden (Procycling beeindruckte mit hochwertigen Rädern, so zum Beispiel ein single-speed MTB für schlappe 2300 USD), aber dafür wird trotzdem einiges für die Form getan.
Erstens liegt Colorado Springs schon auf knapp 2000 Meter, dass heißt alleine im Schlaf wird schon einiges gemacht, und dann gibt es ja noch die Berge um es ein bisschen sportlich zu gestalten.
Der Hausberg ist der Pikes Peak, und hier ist einiges los - halb Manitou Springs (ein sehr schönes nettes Örtchen am Fusse des Peaks) scheint auf dem Berg unterwegs zu sein.
Und da konnten wir uns nur anschließen - spontan entschlossen wir uns, den 4301 m hohen Berg anzugehen. Einen kompletten Anstieg konnten wir uns aufgrund des späten Start schon abschminken, aber Ziel war das Barr Camp auf 3108 m. Wie sich herausstellen sollte eine kleine nette Hütte, bewirtet von zwei Laufverrückten, die einige Jahre in der Eifel verbracht haben, der sogar schon ein Artikel in der taz gewidmet war.
Der Anstieg war sehr schön und angenehm, da die gesamte Zeit im Wald gelegen (die Baumgrenze liegt hier bei ca. 3500 m) und von schönen Felsen umgeben. Insgesamt eine tolle Sache, wobei uns erstens der Abstieg einen deftigen Muskelkater beschied und zweitens das Gefühl blieb, dass wir den Gipfel nicht erreicht haben.
Achja, und natürlich noch die Verwunderung über die ganzen Läufer, die uns am Anfang des Anstiegs entgegenkamen ... aber dazu später mehr.
Am nächsten Tag war es dann soweit - der Gipfel sollte erklommen werden, allerdings dank der verrücktem Amis mit dem Auto (wer baut schon eine Strasse auf 4300 m, die einfach nur einen Berg führt). Aber so konnten wir wenigstens ein paar Gipfelfotos machen...
Und auf dem Rückweg reifte dann ein weiterer verrückter Gedanke: wir nahmen uns vor, den Incline zu bezwingen.
Was ist das? Ganz einfach, ein ziemlich verrückter Anstieg: schlappe 1.1 Meilen Länge, knapp 700 m Höhenunterschied, bis zu 68 % (!!!) Steigung, und das auf den Schwellen einer alten Bergbahn.
Also nix wie los, am nächsten Morgen um halb neun werden wir aum Fusse des Inclines von ein paar Volunteers begrüßt mit einem "good luck, don't overpace in the first part". Nein, wir doch nicht, denken wir uns, und joggen gemütlich schnaufend (wir sind schon auf ca. 2200 m!) los, und rennen voll ins Verderben. Nach ein paar Metern hat sich das schon erledigt mit dem Joggen, denn es ist längst zu steil, und außerdem ist ganz schön viel Verkehr auf den Stufen.
Und nun heißt es nichts anderes, als die nächsten knapp 40 Minutem voll am Anschlag zu "gehen"! Wir haben beide selten so gelitten, und das meinten Billy und ich ehrlich. Nach 37 bzw. 42 Minuten hatten wir es dann geschafft. Mit brennender Lunge, aber dennoch glücklich haben wir das Ziel auf 2900 m erreicht, und joggten nun den Barr-Trail runter, den nun hochsteigenden Alpinisten entgegen :-)
Hier noch ein paar Impressionenen vom Incline:
Achja, alles natürlich offiziell illegal, aber das war allen um uns herum nun wirklich egal.
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