Montag, Juli 31, 2006

4. Etappe: Sion (CH) - Chamonix (F) 76,71 km


Die Daten zur Etappe:

Fahr- und Wanderzeit:
4:46:25 - avg. 16,0 km/h - max. 49,9 km/h
Wetter:
min. 17°C - max. 32°C, Sonne bis Martigny, dann Wind und immer wieder Schauer

Höhe:
am Start: 480 m - im Ziel: 1.040 m
Höhenmeter:
1.343 m hoch - 776 m runter - max. 1.463 m (Col de Montets)
Steigung/Gefälle: avg. 7%/6% - max. 19%/12%

Der Tag: Wahnsinn. Das Olympica in Brig entpuppte sich als das Café Sacher des Frühstücks. Croissants, vier verschiedene Müslis, Quittengelee, Brötchen sowie crosses (!) Vollkornbaguette. Als die nette Bedienung auch noch freundlich lächelte als ich fragte, ob wir uns Brote für unterwegs schmieren können hatte Brig in unserem Ansehen deutlich dazugewonnen.
Spontan entschlossen wir uns für einen kurzen Zugtransfer bis Sion, um dort direkt in den attraktiven Teil der Etappe einzusteigen. Von Sion bis Martigny hatten wir dann beste Strecke und optimales Wetter. Toller Weg durch die Weinberge und Aprikosenbäume entlang der Rhone. Geklaute Aprikosen schmecken eben doch am besten stellten wir fest, nachdem Karsten im Coop von Martigny nochmals zuschlug. Nach der Regen- und Mittagspause gings weiter gen Frankreich. Die Auffahrt nach Salvon war extrem steil und ebenso verkehrsarm. Das wunderte uns zunächst nicht weiter, doch als ab Le Trétien (wo Karsten vom Dorfältesten umgehend als Floyd Landis enttarnt wurde) als einziges Transportmittel nur noch der Mont-Blanc-Express verkehrte wurden wir stutzig. Hier endete also (vorrübergehend) die Zivilisation...
Also Radschuhe aus und die klettertauglichen Flip-Flops aus dem Rucksack gekramt (wiegen eben am wenigsten). Weiter gings auf einem der steilsten Bergwanderwege in Serpentinen rüber nach Finhaut. Einziges Leben das wir auf der einstündigen, unfreiwilligen Wanderung trafen waren ein Downhill-Mountainbiker, der in kompletter Montur wie ein Außerirdischer mit geschätzten 250 km/h an uns vorbeidonnerte und ein Enduro-Motoradfahrer.
Doch dann endlich wieder Teer unterm Reifen. Auf zum Endspurt nach Chamonix. Dort angekommen haben wir nach längerem Hin und Her schließlich die Jugendherberge gefunden. Die wohl schlechteste Unterkunft bislang. Näheres wissen wir morgen. Trotzdem gute Nachrichten. Der Pickel in Karstens Nase ist endlich besser.

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